Jun 3, 2022

Pride Month 2022: Aljosha Muttardi & jameda über die inklusive Praxis

Aljosha Muttardi im Interview mit jameda-CEO Dr. Florian Weiß

Wie lässt sich mehr LGBTQ+-Toleranz im Gesundheitswesen und einer Arztpraxis entfalten? Darüber hat jameda-CEO Dr. Florian Weiß mit dem queeren Arzt und Influencer Aljosha Muttardi gesprochen.

Seit Juni 1970 setzt der Pride Month weltweit ein Zeichen für Toleranz, Offenheit und Akzeptanz queerer Menschen. Denn Diskriminierung gibt es noch immer – auch im Gesundheitswesen.

jameda begreift den Pride Month 2022 als Auftakt, um für ein stärkeres Bewusstsein im Umgang mit queeren Patient:innen einzutreten. Aus diesem Grund haben sich jameda-Geschäftsführer Dr. Florian Weiß und Aljosha Muttardi, queerer Arzt, Sinnfluencer und Teil des Casts der Netflix-Realityserie "Queer Eye Germany", zu einem offenen Austausch getroffen. "Aljosha hat noch bis 2021 als Arzt gearbeitet," sagt Florian Weiß. "Gerade weil er beide Perspektiven kennt - die des Arztes und die der Patient:innen - war es uns wichtig, mit ihm über seine Erfahrungen zu sprechen. Gemeinsam sind wir der Frage nachgegangen, wie jameda als Arzt-Patienten-Plattform einen Beitrag leisten kann, damit queere Patient:inen sich bei Ärzt:innen verstanden und gut betreut fühlen."

Das vollständige Video können Sie hier abrufen:

Wie die Praxis zum Safer Space wird

„Safer Spaces“, also Orte, an denen Akzeptanz und Verständnis zu erwarten ist, sind für queere Menschen besonders wichtig. Ein kleiner, aber wichtiger erster Schritt auf dem Weg zum geschützten Raum in der Praxis besteht bereits darin, dass Ärzt:innen und Mitarbeiter:innen die Patient:innen mit dem gewünschten Personalpronomen anreden. Das macht insbesondere für nicht-Binäre, Trans- und Inter-Personen einen großen Unterschied.

 

Aljosha Muttardi verweist zudem darauf, dass es vertrauensbildend sei, wenn der Anamnesebogen sich nicht auf binäre Geschlechterzuordnungen beschränke. „Wenn ich weiß, da ist eine Praxis, die mir nicht nur die Wahl lässt zwischen männlich und weiblich, sondern mir die Möglichkeit bietet, divers anzukreuzen, dann macht das einen großen Unterschied. Ich würde mich sofort wohlfühlen.“

Webinar zu gendersensibler Sprache

Neben rund 8 Mio. Patient:innen erreicht jameda rund 275.000 Ärzt:innen. Diese Reichweite bietet großes Potential, um Sichtbarkeit für queere Themen zu schaffen und dafür zu sensibilisieren. „Mir hat das Gespräch mit Aljosha gezeigt, dass wir einen Beitrag leisten können, indem wir auf bestehende Probleme hinweisen und unter anderem die Bedeutung sensibler Sprache bei unseren Zielgruppen unterstreichen“, so Florian Weiß.

 

„Uns ist bewusst, dass wir diese Themen über den Pride Month hinaus langfristig bei unseren Zielgruppen adressieren müssen, um einen Unterschied zu machen. In diesem Sinne arbeiten wir bereits an weiteren Aktionen und Formaten.“ Am 12. Juli veranstaltet jameda in Kooperation mit der auf inklusive Kommunikation spezialisierten Beratung Fairlanguage ein Webinar, das interessierte Ärzt:innen zu gendergerechter Sprache und deren nachhaltige Umsetzung in der Praxis schult. Ärzt:innen erhalten hier weitere Informationen und können sich für das kostenfreie Angebot registrieren. 

 

Einen kurzen Überblick, wie Sie LGBTQ+ Patient:innen ein sicheres Behandlungserlebnis ermöglichen, finden Sie zudem hier