Apr 1, 2022

Eigene Arztpraxis eröffnen? Diese 5 Kriterien helfen bei der Entscheidung

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Unsicher, ob Sie Ihre eigene Praxis eröffnen sollen? Wir bieten Ihnen eine kleine Entscheidungshilfe!

Hohes wirtschaftliches Risiko, Regressgefahr, schmaler Verdienst – über die Praxiseröffnung sind jede Menge Mythen im Umlauf. Fakt ist, dass Sie auf Ihrem Weg zur eigenen Arztpraxis einige Klippen umschiffen müssen. Aber keine Sorge! Lesen Sie unsere Tipps und erfüllen Sie sich Ihren Traum von der eigenen Praxis.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen 5 Kriterien, um Ihnen Ihre Entscheidung zur Praxis-Gründung zu erleichtern.

1. Know-how: Das müssen Sie für eine Praxiseröffnung mitbringen 

Betriebswirtschaftliche Grundlagen sind bei der Eröffnung Ihrer eigenen Praxis das A und O. Denn Aufgaben wie die Abrechnung mit den Krankenkassen und Versicherungen, die Personalführung und Themen wie Steuern und Lohnabrechnungen werden ein Teil Ihres Lebens als Selbstständige:r.

Sollten Sie über kein oder wenig betriebswirtschaftliches Wissen verfügen, ist das kein Grund, Ihren Traum nicht zu verwirklichen. Mithilfe von Gründer-Seminaren oder einem Whitepaper zum Thema Existenzgründung können Sie sich nötige Kenntnisse aus der Betriebswirtschaft aneignen und sind somit für alles bestens gerüstet.

2. Voraussetzung: Darf ich eine eigene Praxis eröffnen?

Wenn Sie als Arzt oder Ärztin über eine Approbation verfügen, können Sie theoretisch auf der Stelle mit der Eröffnung Ihrer Praxis loslegen. Allerdings dürfen Sie nur Privatpatient:innen und Selbstzahler:innen behandeln. Um auch gesetzlich Versicherte in Ihrer Praxis willkommen zu heißen, benötigen Sie eine Zulassung als Vertragsärztin oder -arzt.

Die Beantragung dieser Zulassung erfordert einerseits eine Eintragung ins Ärzteregister, andererseits müssen Sie einen Antrag auf Zulassung einreichen. Darüber hinaus muss eine erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung in einem Fachgebiet vorliegen.

3. Art der Praxisgründung: Praxisneueröffnung oder Praxisübernahme?

Bevor Sie Ihre Praxis eröffnen können, zählt die Frage, ob Sie eine Praxis neu aufbauen oder eine bestehende übernehmen, zu den Grundsatzentscheidungen, die Sie treffen sollten. Beide Alternativen bringen Vor- und Nachteile mit sich, die es abzuwägen gilt.

Praxiseröffnung: der komplette Neustart

Der große Vorteil einer von Grund auf neu gegründeten Praxis ist die eigene Standortwahl. Sie können die richtige Lage Ihrer Praxis bestimmen und Räumlichkeiten finden, die Ihren Wünschen entsprechen. Verwirklichen Sie Ihre Vorstellungen bei der Einrichtung!

Was Sie allerdings beachten müssen, sind Beschränkungen zur Regulierung der regionalen Ärzte-Dichte. Die sogenannte Niederlassungsfreiheit gilt nämlich nur für Gebiete, in denen ein Mangel an (Fach-)Ärzten und -Ärztinnen herrscht. Einzig Zahnärztinnen und -ärzte sowie Kieferorthopäd:innen, bei denen die Abdeckung keine Rolle spielt, sind von der Regel ausgeschlossen.

Grundsätzlich ist die Neugründung einer Praxis wesentlich kosten- und zeitintensiver als die Übernahme einer bestehenden.  Denn neben immensen Bau- oder Umbaukosten kommt auch der zeitliche Faktor hinzu. Bis zur finalen Eröffnung einer neuen Praxis vergeht deutlich mehr Zeit als bei einer Übernahme. Zudem müssen Sie Personal für Ihre eigene Praxis finden – angefangen von der Unterstützung am Empfang bis hin zur medizinischen Fachangestellten. 

Ferner kommt bei der Praxisneueröffnung der Aufbau Ihres eigenen Patientenstamms hinzu: Denn die Neugründung geht mit der notwendigen Akquise neuer Patient:innen einher. Durch Mundpropaganda und Empfehlungen allein wird die Patientengewinnung ein langwieriger Prozess. Eine Lösung hierfür? Ein individuelles Online-Profil auf jameda, Deutschlands größter Arzt-Patienten-Plattform. Neben allgemeinen Daten und Praxisfotos haben Sie die Möglichkeit, ausführliche Informationen zu sich und Ihren Leistungen zu veröffentlichen. Perspektivisch können dort auch Erfahrungsberichte platziert werden und als Überzeugungsfaktor fungieren. Auf jameda suchen monatlich über 8 Millionen Patient:innen nach einer passenden Arztpraxis – ein enormes Sprungbrett für Sie als Praxisgründer:in!

Praxisübernahme: die bessere Wahl?

Eine zeit- und kostengünstigere Alternative ist die Übernahme von bestehenden Praxen. Diese werden auf Online-Portalen wie der Praxisbörse ausgeschrieben.  Für zulassungsbeschränkte Gebiete gibt es neben Praxen zur Übernahme auch Nachfolgestellen für das Nachbesetzungsverfahren.

Bei der Übernahme einer Praxis übernehmen Sie nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch den Ruf. Waren Ihre Vorgänger:innen in der Praxis bei den Patient:innen angesehen, profitieren auch Sie von ihrer Reputation. Gleiches gilt beim Gegenteil: Ist der Ruf der alten Praxis negativ behaftet, werden Sie vermutlich Schwierigkeiten bei der Akquise neuer Patient:innen haben. Dem können Sie allerdings durch die Optimierung Ihres Praxisauftritts und dem Einsatz gezielter Werbemaßnahmen entgegenwirken.  Mithilfe eines individuellen Arztprofils stärken Sie beispielsweise Ihre Online-Präsenz und steigern Ihre Sichtbarkeit im Internet. Sie positionieren sich als Expert:in und wecken das Interesse Ihrer Patient:innen. Diese können Sie durch informative Texte und Bilder sowie die Verlinkung auf Ihre Praxis-Website von sich überzeugen. All diese Vorzüge sind in den jameda Premium-Paketen enthalten – wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem Praxismarketing.

Neben dem bestehenden Personal kommt auch der Patientenstamm, den Sie durch die Zahlung des sogenannten Goodwills erhalten, hinzu. Goodwill bezeichnet hierbei eine symbolische Summe, die den immateriellen Wert des Patientenstamms gegenfinanzieren soll. Somit steht Ihr Grundgerüst aus unterstützenden Kräften und ersten Patient:innen bereits bei der Übernahme. 

Ob die Praxisübernahme die bessere Wahl ist, hängt von Ihren persönlichen Anforderungen ab. Möchten Sie Ihre Praxis beispielsweise schnellstmöglich eröffnen, ist die Übernahme einer bestehenden Praxis definitiv die richtige Option. Denn Sie umgehen zum einen lange Wartezeiten beim Bau oder Umbau, zum anderen das Recruiting von Personal sowie die Akquise von Patient:innen.

4. Art der Praxis: Eigene Praxis oder Praxisgemeinschaft?

Ob Sie eine Einzelpraxis oder eine Gemeinschaftspraxis gründen, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. 

Wenn es Ihnen wichtig ist, alle Aspekte der Praxisführung – vom Personal über die Einrichtung bis zu den gesundheitsmedizinischen Angeboten – selbst zu entscheiden, ist es geeigneter eine eigene Praxis zu eröffnen.

Arbeiten Sie jedoch lieber im Team, profitieren Sie von den Vorzügen einer „Berufsausübungsgemeinschaft“, so der offizielle Begriff für eine gemeinschaftliche Praxis. Neben den geteilten Ausstattungs- und Unterhaltungskosten für die Praxisräume und medizinischen Geräte teilen Sie sich auch die Kosten für das Praxispersonal – egal, ob Neueröffnung einer Gemeinschaftspraxis oder Einstieg in eine selbige, die schon besteht. Darüber hinaus können die Räumlichkeiten in einer Praxisgemeinschaft umfänglicher genutzt und Leerzeiten gemieden werden. Auch haben Sie die Möglichkeit, flexibler auf Personalausfälle zu reagieren und sich im Krankheitsfall oder während eines Urlaubs durch Kolleg:innen vertreten zu lassen.

Im Allgemeinen sind gemeinschaftliche Praxen sowohl in der Nutzung der Räume sowie bei der Personalplanung kosteneffizienter und flexibler. Bei der Eröffnung Ihrer eigenen Praxis genießen Sie jedoch mehr Freiheiten, wenn es um die Gestaltung der verschiedenen Bereiche geht.

5. Rechtsform: Wie eröffne ich meine Arztpraxis?

Der nächste Schritt in der Planung Ihrer eigenen Praxis ist die Wahl der Rechtsform. Gängige Rechtsformen für Existenzgründungen in der Branche sind die GmbH, UG, GbR, das Einzelunternehmen oder eine freiberufliche Selbstständigkeit. Die Rechtsformen unterscheiden sich nicht nur bezüglich Haftung und Stammkapital, sondern auch hinsichtlich der Steuerabgaben.

Abhängig von Ihrer konkreten Tätigkeit können Sie sich als Freiberufler:in einstufen lassen und sind somit von der Gewerbesteuer befreit. Dies ist jedoch nur bei einer entsprechenden Einstufung möglich.

Ist der Fokus Ihrer Tätigkeit nicht freiberuflicher Natur, melden Sie Ihre Praxis als Gewerbe an. Dafür empfehlen wir die Rücksprache mit Ihrem Anwalt, Ihrer Anwältin oder Steuerberater:in

Die eigene Praxis eröffnen - der Traum vieler Ärztinnen und Ärzte

Auf Praxisgründer:innen kommen vor der tatsächlichen Eröffnung oder Übernahme einige Entscheidungen zu. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen und wägen Sie jedes einzelne Kriterium sorgfältig ab. Mit reiflicher Überlegung gelingt Ihnen der Start in die Selbstständigkeit ohne Schwierigkeiten. Auch lässt die demografische Entwicklung die Nachfrage ärztlicher Dienstleistungen dauerhaft steigen. Der Bedarf an Arztpraxen wird zukünftig also immer existieren.

Wenn Sie Wunschpatient:innen für Ihre eigene Praxis gewinnen oder Unterstützung bei Ihrem Praxismarketing benötigen, sind Sie bei jameda an der richtigen Adresse. Unsere innovativen Services verhelfen Ihnen zu einem aufmerksamkeitsstarken Profil und einer professionellen Präsenz im Internet.

Überzeugen Sie sich jetzt von unseren Premium-Paketen und steigern Sie die Bekanntheit Ihrer Praxis!