May 16, 2023

So profitiert Ihre Arztpraxis von Videosprechstunden

Bild eines Patienten, der ein iPad auf dem Schoß hält und per Videosprechstunde mit einem Arzt kommuniziertWie Sie Videosprechstunden in Ihrer Praxis einsetzen können. 

Alles wird digital – auch die Gespräche mit Ihren Patient:innen. Doch sind Videosprechstunden so beliebt? Und welche Vorteile ergeben sich durch diese eHealth-Lösung für Ihre Praxis?

Hier erfahren, wie Sie und Ihre Patient:innen von einem Arzt-Patienten-Gespräch per Video profitieren können.  

Seit wann gibt es das Arzt-Patienten-Gespräch per Video?

In Dänemark, Norwegen und Finnland gibt es die Videosprechstunde schon seit über 20 Jahren. In Deutschland hingegen ist die ärztliche Videosprechstunde erst seit 2017 erlaubt

Anfangs waren Online-Sprechstunden hierzulande nur zulässig, wenn die Patient:innen die Praxis schon einmal persönlich aufgesucht hatten. Außerdem war diese Form des Arzt-Patienten-Gesprächs nur in bestimmten Fällen vorgesehen, etwa bei der Verlaufskontrolle von Hauterkrankungen.

Erst im Oktober 2020 wurden die gesetzlichen Vorgaben für ärztliche Videosprechstunden in Deutschland gelockert. Seitdem dürfen Sie auch per Video die Arbeitsunfähigkeit Ihrer Patient:innen feststellen.

Darum kommt die Videosprechstunde immer häufiger zum Einsatz

Wie Sie sich vorstellen können, war die Corona-Pandemie das entscheidende Ereignis, das zu einem breiteren Angebot an Videosprechstunden in Deutschland führte.

In dieser Zeit haben Sie wahrscheinlich selbst miterlebt, wie einige Patient:innen eine ärztliche Diagnose benötigten, aber ein Ansteckungsrisiko für andere darstellten. Das zeichnet sich bei einem Vergleich der angebotenen Videosprechstunden in 2019 und 2020 deutlich ab:

Während im April 2019 die Zahl der Videosprechstunden im dreistelligen Bereich lag, stieg sie im April 2020 auf rund 459.000 Videosprechstunden an. Dieser Trend zeigt sich nicht nur bei den Praxis-Ärzt:innen. Auch manche Klinik-Ärzt:innen bieten seit Corona Videosprechstunden an.

So denken Patienten über die Online-Sprechstunde

Viele Patienten und Patientinnen sehen die Videosprechstunde als wichtige Ergänzung des Gesundheitsangebots.

Dies bestätigen auch aktuelle Umfragen: Im Pandemie-Jahr 2020 gaben in einer Erhebung beispielsweise 85 % der Befragten an, die Videosprechstunde aus Angst vor einer Corona-Ansteckung zu nutzen. In derselben Umfrage entschieden sich 38 % für eine Videosprechstunde, um sich im Wartebereich nicht mit anderen Erkrankungen anzustecken.

Mittlerweile scheint die Angst vor einer Ansteckung allerdings nicht mehr die Hauptmotivation für eine Videosprechstunde mit dem Arzt oder der Ärztin zu sein: Im Jahr 2022 hatte einer Bitkom-Studie zufolge schon fast jede:r fünfte Patient schon einmal ein Arztgespräch per Video geführt.

Sie sehen also: Die Videosprechstunde wird akzeptiert und gewünscht, auch unabhängig von einer möglichen Covid-19-Ansteckung. 

Diese Vorteile bietet die Videosprechstunde

Neben dem verringerten Ansteckungsrisiko gibt es noch weitere Gründe, die für ein Arzt-Patienten-Gespräch per Video sprechen. Auch die enorme Zeitersparnis und bequeme Behandlung für gehbehinderte Patient:innen sprechen für die Videosprechstunde. 

Im Folgenden haben wir die Vorteile einer Videosprechstunde für Ihre Praxis im Details aufgelistet: 

Geringeres Ansteckungsrisiko

Covid-19 hat uns gelehrt, wie das groß das Ansteckungsrisiko im Wartezimmer sein kann. Doch auch in anderen Situationen sollten Sie das Risiko für Ihre Patient:innen mindern.

Beispielsweise können Sie sich um Ihre Patient:innen in der Grippezeit verstärkt digital kümmern und sie auf das Angebot der Videosprechstunde hinweisen. Vielleicht betreuen Sie so auch Patient:innen mit einem geschwächten Immunsystem oder kleine Patient:innen mit alleinerziehenden Eltern.

Deutliche Zeitersparnis

Sie selbst sehen Ihre Patient:innen hauptsächlich während des Gesprächs im Behandlungsraum. Doch für Ihre Patient:innen nimmt der Arztbesuch mehr Zeit in Anspruch:

Je nach Wohnort haben sie eine kürzere oder längere Anfahrtszeit. Anschließend verbringen sie die Zeit zwischen Anmeldung und Behandlung im Wartebereich, was je nach Patienten- und Notfallaufkommen auch einmal länger dauern kann.

Gerade für Menschen, die einen Vollzeitjob und die Kindererziehung unter einen Hut bringen müssen, ist diese Zeit eine zusätzliche Hürde, die im Alltag gemeistert werden muss.

Eine Videosprechstunde macht all diese zusätzlichen Zeitfresser überflüssig.

Leichterer Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität

Gerade wenn Sie ältere oder Rheuma-Patient:innen betreuen, haben einige davon Schwierigkeiten mit ihrem Bewegungsapparat. Wenn dann noch eine Erkrankung hinzukommt, sind die Betroffenen gleich doppelt belastet:

Sie brauchen ärztlichen Rat, müssen sich aber mit Arthritis oder Rheuma auf den Weg in die Praxis machen. Wenn Ihre Patient:innen selbst mobile Endgeräte bedienen können oder Hilfe von Angehörigen bekommen, ist eine Videosprechstunde die angenehmere Lösung.

Auch im orthopädischen Bereich kann die Videosprechstunde sinnvoll sein. Wurde Ihr Patient oder Ihre Patientin schon am gebrochenen Fuß operiert und Sie wollen erfahren, wie die Wunde verheilt, können Sie den Genesungszustand auch per Video in einem Folgetermin erheben. 

Die Videosprechstunde für Kontroll- und Folgeuntersuchungen

Klar, die Videosprechstunde eignet sich nicht für alle Termine. Wird Blut abgenommen, eine Impfung verabreicht oder eine Wunde genäht, geht das nur vor Ort in Ihrer Praxis.

Doch Sie können mehr Termine online bearbeiten als Sie denken. Den Heilungsprozess einer offenen Wunde können Sie auch auf dem Bildschirm erkennen. Dasselbe gilt für die Folgetermine bei der Behandlung von Hauterkrankungen.

Als Psychotherapeut oder Psychotherapeutin können Sie die Gesprächstherapie mit einigen Ihrer Patient:innen ebenfalls online abhalten.

Eine Studie von Mitgliedern der AGJR und des Deutschen Rheuma-Liga Bundesverbands e.V. kam zu dem Schluss, dass die befragten Patient:innen und Ärzt:innen Videosprechstunden als besonders geeignet für die Durchführung von Folgetermine einschätzen.

Die folgende Tabelle aus der genannten Studie fasst die Einschätzung der Bedeutung der Videosprechstunde durch die verschiedenen Teilnehmenden zusammen: 

  Gar nicht Erst-vorstellung Folgetermin Notfall Immer Immer (außer Erst-vorstellung)
Patienten 9 (15 %) 3 (5 %) 15 (25 %) 1 (2 %) 12 (20 %) 30 (50 %)
Patient-innen 22 (9 %) 3 (1 %)  56 (23 %) 66 (28 %) 16 (7 %) 76 (32 %)

Ärzte/

Ärztinnen

18 (14 %) 10 (8 %) 53 (41 %) 6 (5 %) 5 (4 %) 37 (29 %)

Anzahl der Antworten: Mehrfachantworten möglich; Patienten (n = 60); Patientinnen (n = 239); Ärzte (n = 129)

Wie ist das mit dem Datenschutz in der Videosprechstunde?

Wenn Sie eine Videosprechstunde anbieten möchten, sollte diese genauso in einem geschützten Raum stattfinden wie das Arzt-Patienten-Gespräch vor Ort. Das bedeutet, dass Sie bei der Auswahl Ihres Videodienstanbieters darauf achten sollten, eine datenschutzkonforme Software zu benutzen. 

So stellen Sie sicher, dass das Gespräch vertraulich bleibt und schützen die Privatsphäre Ihrer Patient:innen. Ganz wichtig: Nicht jeder Patient oder Patientin möchte eine Videosprechstunde. Deshalb  muss er oder sie ausdrücklich in die Videosprechstunde einwilligen und Ihnen den Klarnamen nennen

Die Videosprechstunde gehört zu einer modernen Praxis

Die Videosprechstunde bietet viele Vorteile, für Ihr Praxismanagement und ebenso für Ihre Patient:innen. So können Sie beispielsweise auf die Wünsche Ihrer Patient:innen nach geringerem Ansteckungsrisiko und einer bequemeren, zeitsparenden Lösung für den Arztbesuch eingehen.

Vor allem Patient:innen mit eingeschränkter Mobilität oder mit langen Anfahrtswegen können von diesem Lösungsansatz profitieren.

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