May 11, 2023

Wie Sie den Umsatz Ihrer Praxis mit IGeL-Leistungen steigern können

Illustration verschiedener individueller GesundheitsleistungenWie Sie Ihren Umsatz mit IGeL-Leistungen steigern und Patient:innen Mehrwert bieten.

Nicht alle Gesundheitsleistungen werden von den Krankenkassen übernommen. Gefragt sind sie trotzdem, wie Sie es sicher in Ihrem Praxisalltag erleben.

Viele Patient:innen wünschen sich zum Beispiel erweiterte Krebsvorsorge-Untersuchungen, Glaukom-Früherkennungen oder Check-ups zur Vorsorge, oder auch kosmetische Behandlungen. 

Wenn Sie in Ihrer Praxis spezialisierte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) anbieten, können Sie sich als Arzt oder Ärztin mit einem breiten Behandlungsspektrum etablieren.

Als Dermatologe oder Dermatologin können Sie sich beispielsweise mit kosmetischen Behandlungen gegen Haarausfall ein zusätzliche Einnahmequelle verschaffen.

Doch wie beeinflussen Selbstzahlerleistungen Ihren Umsatz? Und wie dürfen Sie Ihre Patient:innen darüber informieren? Hier erfahren Sie, wie Sie mit IGeL die Profitabilität Ihrer Arztpraxis steigern. 

Was sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)?

Die Abkürzung IGeL steht für individuelle Gesundheitsleistungen. Damit sind Leistungen gemeint, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Da sie nicht Teil der GKV-Regelversorgung sind, gelten IGeL als privatärztliche Leistungen. Kurz gesagt: Jede Leistung, die nicht von der GKV übernommen wird, ist eine IGeL-Leistung. 

Warum gibt es IGeL?

Die GKV deckt zwar die Grundversorgung Ihrer Patient:innen ab. Doch in vielen Fällen sind zusätzliche Behandlungsmethoden empfehlenswert, die über die gesetzliche Regelversorgung hinausgehen.

Die gesetzlichen Krankenkassen prüfen ambulante Leistungen zuerst auf ihren Nutzen, bevor sie sie zulassen und die Kosten übernehmen.

Bis neue Leistungen in den GKV-Katalog aufgenommen werden, kann einige Zeit verstreichen. Entscheidet sich der Bundesausschuss gegen eine Zulassung als Kassenleistung, darf die Behandlung als IGeL angeboten werden.

Grund für die Ablehnung kann sein, dass die Leistung aus wirtschaftlicher Sicht für die gesetzlichen Kassen nicht angemessen ist. Oder eine Behandlung ist medizinisch nicht notwendig. 

Wie Sie Ihren Umsatz mit IGeL steigern

Da IGeL-Angebote in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet werden, liegt die Entscheidung bei Ihren Patient:innen, ob sie diese in Anspruch nehmen möchten.

Es liegt daher an Ihnen, über die in Ihrer Praxis angebotenen Leistungen zu informieren, um damit Ihren Praxisumsatz zu steigern. Die gute Nachricht ist: Laut IGeL-Report 2023 sprechen 45 % der 5.854 Befragten gesetzlich Krankenversicherten den indivduellen Gesundheitsleistungen eine wichtige Rolle für den Erhalt der Gesundheit zu.

Besonders hoch ist dieser Zuspruch bei der Altersgruppe von 20 bis 39 Jahren. Das hat zur Folge, dass Patient:innen bereit sind, für eine bessere medizinische Versorgung zusätzlich zu zahlen – im Durchschnitt sind das 15 bis 249 Euro pro Jahr, wie die oben genannte Studie ergab.

Je nach abgerechnetem Honorarsatz und Anzahl der Selbstzahler fallen Ihre Einnahmen also geringer oder höher aus. 

Wichtig: IGeL haben keine festen Preisvorgaben. In der Regel dürfen Sie zwischen dem Einfachen und dem 2,3-fachen des Gebührensatzes berechnen. Weiterhin erleichtert IGeL die Vorausplanung von Arbeitsabläufen, Räumlichkeiten und Personalkapazitäten. Das führt zu einer höheren Auslastung und somit zu einer Steigerung Ihres Praxisumsätze. 

Wie Sie Ihren Patient:innen mit IGeL einen Mehrwert bieten

Die IGeL umfassen zahlreiche Behandlungen, von den oben erwähnten Früherkennungs- und Augenuntersuchungen über Akupunktur zur Migräneprophylakse bis zu Reiseimpfungen oder Entferungen von Tätowierungen, die sinnvoll für Ihre Patient:innen sind.

Welche Leistungen Sie anbieten sollten, hängt von Ihren Praxisschwerpunkten, Ihrer Erfahrung und Ihrem Fachgebiet ab.

So können Ultraschalluntersuchungen der Gebärmutter und Eierstöcke für Ihre Frauenarztpraxis sinnvoll sein, während sich für eine Augenarztpraxis die Glaukom-Früherkennung und für Dermatolog:innen ein Hautkrebsscreening anbietet.

Als Psychotherapeut oder Psychotherapeutin hingegen können Sie eine Stressbewältigungstherapie in Ihr Angebot aufnehmen. 

Überlegen Sie, in welchen Bereichen Sie auf viel Erfahrung und ein breites Fachwissen zurückgreifen können. Das sind die Bereiche, in denen Sie IGeL anbieten sollten.

Sorgen Sie dafür, dass Sie thematisch in diesen Bereichen immer auf dem Laufenden sind. Informieren Sie sich in Fachzeitschriften über Neuerungen auf Ihrem persönlichen Fachgebiet und bilden Sie sich in Kursen weiter.

So bieten Sie Ihren Patient:innen verlässliche Gesundheitsleistungen und eine umfassender Versorgung, die wiederum zu mehr Profitabilität für Ihre Praxis beiträgt. 

Im Folgenden sehen Sie die Top-10-IGeL-Leistungen aus dem IGeL-Report 2023. Dieser basiert auf einer Versichertenbefragung des Medizinischen Dienstes:

Die Top-10-IGeL-Leistungen 2023

Auflistung der Top-10-IGel_Leistungen 2023

Quelle: IGeL-Report 2023, Seite 7

Gestalten Sie die Preise übersichtlich

Bevor Sie mit der privatärztlichen Behandlung beginnen, sollten Sie das schriftliche Einverständnis Ihrer Patient:innen einholen. So halten Sie fest, dass Sie Ihrer Informationspflicht nachgekommen sind und Ihre Patient:innen sich frei für die IGeL entschieden haben.

Klären Sie auch unbedingt über den Preis für die jeweilige Leistung auf, denn Ihre Patient:innen müssen die zu erwartenden Kosten im Vorhinein kennen. Überraschen Sie sie auf keinen Fall im Nachhinein mit zusätzlichen Kosten, da der Patient oder die Patientin dann möglicherweise keine weiteren IGeL bei Ihnen in Anspruch nimmt oder schlimmstenfalls die Praxis wechselt.

Wie Sie als Arzt oder Ärztin über IGeL informieren dürfen

Lediglich die Hälfte aller Befragten des IGeL-Monitors 2023 geben an, entweder selbst nach einer IGeL gefragt oder eine angeboten bekommen zu haben. Damit Sie Privatleistungen abrechnen und Ihren Praxisumsatz steigern können, müssen Sie daher über Ihre Angebote informieren.

Vielleicht fragen Sie sich nun, wie Sie in Ihrer Praxis besser über Ihre Selbstzahlerleistungen informieren können, ohne berufswidrige Werbung zu betreiben?

Generell gilt: Sie dürfen auf Ihrer eigenen Website, Ihrem Online-Profil auf der jameda Arzt-Patienten-Plattform und in Ihrer Praxis über IGeL informieren.

Online dürfen Sie im Rahmen der rechtlichen Bedingungen die bei Ihnen angebotenen Behandlungen nennen. Im Wartebereich dürfen Sie Info-Broschüren auslegen und diese nach einem Patientengespräch mitgeben, damit Ihr Patient oder Ihre Patientin diese zuhause lesen kann. 

Achten Sie unbedingt darauf, sachlich zu bleiben und die in Frage kommenden IGeL nicht werblich anzupreisen. Im Patientengespräch sollten Sie erklären, warum Sie eine bestimmte IGeL für sinnvoll halten.

Erwähnen Sie auch, dass die IGeL medizinisch nicht notwendig sind und weisen Sie bei der Beratung auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen hin. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Aufklärung und lassen Sie Ihren Patient:innen genug Bedenkzeit.

So stärken Sie das Vertrauen in Ihre Praxis und Ihre Arzt-Patienten-Beziehung.  

Beraten Sie einfühlsam

Achten Sie auf das „I“ in IGeL: Die Individualität. Profitiert der Patient oder die Patientin wirklich von der privatärztlichen Leistung? Hatte er oder sie Zeit, darüber nachzudenken? Oder gibt es noch eine andere Lösung, die besser zu seinen oder ihren individuellen Problemen passt?

Fragen Sie nach, welche Option Ihre Patient:innen bevorzugen. Wenn sich die Betroffenen nicht unter Druck gesetzt und gut beraten fühlen, werden sie Ihre Praxis wieder aufsuchen. 

Hören Sie auf das Feedback Ihrer Patient:innen

Wer könnte die Erfahrung mit IGeL besser beschreiben als Ihre Patient:innen? Wenn Sie wissen wollen, wie es um die Zufriedenheit mit den bei Ihnen angebotenen privatärztlichen Leistungen steht, fragen Sie am besten Ihre Patient:innen.

Evaluieren Sie nach einer privatärztlichen Beratung oder Behandlung, ob die Betroffenen mit dem Ergebnis zufrieden sind. Und wenn nicht: Welche Veränderung wünschen sie sich? Zudem können Sie Ihren Patient:innen die Möglichkeit zu anonymem Feedback geben, am einfachsten über einen Online-Fragebogen.

Nehmen Sie diese Anregungen ernst und setzen Sie sie bei den nächsten IGeL um. Auf diese Weise können Sie Stamm-Patient:innen halten und neue dazugewinnen. 

Tipp: Besonders einfach können Sie Online-Befragungen über den jameda Online-Terminkalender einrichten und automatisiert versenden.

Praxismanagement für Ihre IGeL

Das Angebot an IGeL will gut organisiert sein. Für ein effizientes Praxismanagement können Sie zum Beispiel ähnliche Termine gruppieren.

Zum Beispiel können Sie sich einen Nachmittag für IGeL freihalten und kassenärztliche Patientenbesuche am Vormittag erledigen. Für die Organisation von Terminen kann eine Arzt-Patienten-Plattform wie jameda hilfreich sein.

Denken Sie auch daran, Ihr Personal zu schulen, damit es die Fragen Ihrer Patient:innen am Telefon oder Empfang beantworten kann. 

IGeL sind essenziell für Ihren langfristigen Praxiserfolg

IGeL sind privatärztlich abzurechnen und können sich daher positiv auf die Profitabilität Ihrer Praxis auswirken. Damit diese Leistungen eine fixe Säule in Ihrem Gesamt-Umsatz bilden, sollten Sie mehrere Aspekte beachten:

  • Schaffen Sie einen Mehrwert und etablieren Sie sich als Experte oder Expertin mit umfassenden Leistungen zu einem bestimmten Schwerpunkt.
  • Entscheiden Sie sich für Leistungen, die zu Ihrem Fachgebiet passen und informieren Sie Ihre Patient:innen betont sachlich.
  • Beachten Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Information über IGeL auf Ihrer Website, Ihren Online-Profilen und in Info-Broschüren. Feedback kann Ihnen dabei helfen, noch mehr auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. 

jameda für Ihren langfristigen Praxiserfolg

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