Angst vor Arztbesuchen - wie Ärzt:innen auf die Angst ihrer Patienten eingehen können
Weißkittelsyndrom frühzeitig erkennen
Patient:innen so angespannt, dass ihr Blutdruck beim Arzt nachweisbar höher ist als sonst im Alltag.
- erhöhter Blutdruck. Die Diskrepanz zwischen den beim Arzt und zuhause gemessenen Blutdruckwerten kann bei etwa 20 mmHg oder mehr beim systolischen Wert liegen – eine signifikante Erhöhung.
- beschleunigter Puls
- Bauchschmerzen und Übelkeit
- Reizbarkeit
bringt, ernst.
9-Punkte-Plan für behandelnde Ärztinnen und Ärzte
1. Lassen Sie sich Zeit, den Patient:innen zuzuhören und nehmen Sie eventuelle Ängste und Bedenken ernst. Eine klare und verständliche Kommunikation über den geplanten Ablauf der Untersuchung oder Behandlung baut Unsicherheiten ab.
2. Sie sehen, dass Ihr Patient oder Ihre Patientin nervös vor Ihnen sitzt? Helfen Sie ihm oder ihr und führen Sie vor dem Behandlungsgespräch gemeinsam ein paar Entspannungstechniken durch. Oder erklären Sie Ihren Patient:innen, wie sie durch gezielte Atemübungen zur Ruhe kommen können.
3. Gibt es Ausweichmöglichkeiten? Untersuchungen und Gespräche müssen nicht ausschließlich in einer klinischen Umgebung stattfinden. Ein informelleres Setting oder zum Beispiel eine jameda-Videosprechstunde kann die Patient:innen dazu ermutigen, offener über ihre Ängste zu sprechen. So werden die Auswirkungen des Weißkittelsyndroms minimiert.
4. Teilen Sie Ihre Beobachtungen Ihren Patient:innen mit, etwa dass der Blutdruckanstieg wahrscheinlich auf die Nervosität zurückzuführen ist. Das kann helfen, dass Ihre Patient:innen die Situation besser verstehen und weniger besorgt sind.
5. Empfehlen Sie Ihren Patient:innen, den Blutdruck regelmäßig selbst zu Hause zu messen, damit sie den Zusammenhang zwischen der häuslichen Umgebung und den in der Praxis gemessenen Werten selbst nachvollziehen können.
6. Legen Sie in den Wartebereichen Zeitschriften, Bücher oder andere Unterhaltungsangebote aus, um die Wartenden auf andere Gedanken zu bringen.
7. Machen Sie Ihr Team auf das Thema aufmerksam. Denn freundliches und einfühlsames Personal - vom Telefon über die Rezeption bis hin zum Behandlungsraum - trägt wesentlich zu einem positiven Umfeld bei.
8. Eine angenehme und einladende Gestaltung der Praxis, mit warmen Farben und bequemen Möbeln, Tageslicht und eine offene, helle Umgebung haben ebenfalls eine positive Wirkung auf die Stimmung der Patient:innen.
9. Beruhigende Musik kann ebenfalls Nervosität reduzieren und eine entspannte Atmosphäre fördern - setzen Sie sie im Wartebereich oder in den Untersuchungsräumen ein.
Nehmen Sie die Ängste Ihrer Patient:innen ernst
Patient:innen und Ärzt:innen auf digitalem Wege einfach, schnell und passgenau zu verbinden, ist das Ziel von jameda. Um Ärzt:innen auf diesem Weg bestmöglich zu unterstützen, bereitet das jameda Redaktionsteam auf dem jameda Blog relevante Informationen rund um die digitale Arzt-Patienten-Beziehung auf.