4 von Frauen geführte Start-ups im HealthTech-Bereich

Bild einer Frau, die an eine Wand gelehnt lächelnd in die Kamera schaut – Titelbild des jameda Blogposts zum Thema "4 von Frauen geführte Start-ups im HealthTech-BereichWelche 4 von Frauen geführte HealthTech-Startups Sie kennen sollten.

In den medizinischen Gesundheitsberufen ist der Frauenanteil mit 81,4 % besonders hoch, wie eine Statista-Erhebung aus dem Jahr 2022 zeigt. Es sind im deutschen Gesundheitswesen also überwiegend Frauen tätig, allerdings oft in den weniger gut bezahlten Berufen.

Vor diesem Hintergrund ist es eine große Ausnahme, wenn Medizinerinnen zu erfolgreichen Gründerinnen werden. Wir stellen Ihnen in diesem Blogpost vier Frauen vor, die innovative HealthTech-Unternehmen gegründet haben und somit Stereotype brechen. 

Frauen gründen seltener

Im Jahr 2022 kommt es zu 2.618 Neugründungen in Deutschland. Doch nur ein Fünftel der Startup-Gründer:innen sind Frauen – so das Ergebnis des Female Founders Monitor.

Im Vergleich zu den Jahren zuvor gibt es zwar einen positiven Trend, denn in derselben Erhebung wurden 2020 nur rund 16 % Frauen als Gründerinnen verzeichnet. Trotzdem gibt es noch viel Aufholbedarf. 

Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb 4 von Frauen geführte Start-ups im Healthcare-Bereich vor. Lassen Sie sich von ihren Erfolgsgeschichten inspirieren.

Unsere Top 4 von Frauen geführte Start-ups im HealthTech-Bereich

Virtually There, gegründet von Carola Epple

Portraitfoto von Carola Epple, Urheberin: Marion HassoldWir beginnen die Liste mit einem in Deutschland entwickelten Tool für Psychotherapeut:innen: Virtually There. Die App für VR-Brillen wurde von der Medienwissenschaftlerin Carola Epple gegründet.

Mit der App erhalten Therapeut:innen eine breite Auswahl an realistischen Szenarien, die ihren Patient:innen dabei helfen können, ihre Ängste in sicherer Umgebung zu überwinden.

Die Anwendung kann bei vielen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden – insbesondere bei Angststörungen, Depressionen, Traumata und Suchterkrankungen. Darüber hinaus gehören entspannende Achtsamkeitsübungen in das Leistungsspektrum von Virtually There.

Psychotherapeut:innen können die App auf eine VR-Brille herunterladen und die passende Therapie-Situation für ihren Patient oder ihre Patientin auswählen. Damit die Therapeut:innen wissen, was die Patient:innen erleben, wird das Patienten-Video auch am Tablet oder am PC wiedergegeben. 

Lemoa Medical, gegründet von Dr. med. Enise Lauterbach

Portraitfoto von Dr. Enise Lauterbach, Urheber: Enno KapitzaDie erfahrene Kardiologin Dr. med. Enise Lauterbach hat Lemoa Medical im März 2020 gegründet.

Ziel des Unternehmens ist es, die Kommunikation und Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu verbessern und dabei Datenschutz- und Sicherheitsstandards zu wahren. 

Zum Produktportfolio gehört unter anderem die App CONSIL!UM Messenger. Sie wurde speziell für den Einsatz im Gesundheitswesen entwickelt und unterstützt medizinisches Personal dabei, sicher miteinander zu kommunizieren und medizinische Informationen auszutauschen. 

Die Plattform bietet verschlüsselte Nachrichtenübertragung, individuelle Nutzerprofile, Gruppenchats, Bild- und Dateiaustausch sowie Benachrichtigungen. Herz-Held, die zweite App von Lemoa Medical, wird aktuell als Frühwarnsystem für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz konzipiert.

Levy, gegründet von Silvia Hecher, Caroline Mitterdorfer und Theresa Vilsmaier

Portraitfoto von Silvia Hecher, Caroline Mitterdorfer, Dr. Theresa VilsmaierMit ihrem Startup LEVY Health möchten Silvia Hecher, Caroline Mitterdorfer und Priv.-Doz. Dr. med. Theresa Vilsmaier Paaren dabei helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Durch umfassende Blutuntersuchungen findet das Team von LEVY Health die Ursachen für Fruchtbarkeitsprobleme heraus.

Das Besondere daran: LEVY Health's Software findet mit ihren intelligenten Algorithmen in nur wenigen Wochen heraus, welche Diagnosen einer möglichen Schwangerschaft im Weg stehen  – aktuell dauert dieser Prozess in unserem Gesundheitssystem oft mehrere Jahre.

Dank dieser umfassenden Fruchtbarkeitsdiagnostik erfahren Frauen, was sie für ihre Fruchtbarkeit tun können. So kann LEVY Health z.B. Diagnosen für PCOS stellen oder einen Verdacht auf Endometriose belegen, wodurch Betroffenen schneller geholfen werden kann. 

InLine Med, gegründet von Sinja Lagotzki

Sinja Lagotzki und ihr Mitgründer haben das Startup InLine Med ins Leben gerufen. Ihnen geht es um die Optimierung von minimalinvasiven Eingriffen, etwa bei der Entnahme von Gewebeproben, der Schmerztherapie oder der Ablation von Tumoren.

Mit speziellen Biopsie-Nadeln und intelligenten Algorithmen verbessert InLine Med die Positionierung medizinischer Werkzeuge für Operationen. Punkturen, die zuvor schon als minimalinvasiv galten, werden dank der Anleitung durch die smarte Software noch präziser. 

Neben der Hilfe bei der Positionierung unterstützt InLine Med auch bei der Suche nach dem besten Zugangsweg zu Tumoren. Mithilfe der Path Planning Software sehen Ärzt:innen schon bei der Vorbereitung auf die OP in 3D, wie sie die Nadel einführen werden. 

Unser Fazit: Kann die Zukunft mehr Gründerinnen bringen? 

Diese vier Gründerinnen sind eine Inspiration für andere Frauen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Doch zusätzlich zur Inspiration braucht es auch tatkräftige Unterstützung. Dafür gibt es zum Beispiel die bundesweite Gründerinnenagentur (bga).

Diese Organisation hat sich die Unterstützung für Frauen auf die Fahnen geschrieben. Ihr Ziel ist es, zur Gründung zu beraten und erfolgreiche Gründerinnen sichtbar zu machen. Wenn auch Sie Ihr eigenes Startup auf die Beine stellen wollen, können Sie sich bei der bga Informationen holen und und mit anderen Gründerinnen vernetzen.