LEKTION 3

Einführung in Google Ads für Kampagnen

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Wie wir in Lektion 1 gesehen haben, verwenden die meisten Patient:innen in der Regel zuerst Google, wenn sie auf der Suche nach medizinischem Beistand sind. Dort geben sie den Vor- und Nachnamen ein, wenn sie wissen, wen sie aufsuchen wollen, oder alternativ das Fachgebiet, die Art der Behandlung bzw. Leistung und die gewünschte Stadt, wenn sie noch keine spezifische Spezialistin bzw. Spezialisten im Kopf haben. Oft sind diese Suchergebnisse der entscheidende Faktor für die Wahl der Praxis oder Einrichtung.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Ihre Webseite möglichst weit oben in den Google-Suchergebnissen erscheint. Doch wie können Sie das erreichen? Einer der schnellsten Wege ist, ein kleines Budget in Google-Anzeigen zu investieren.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die grundlegenden - aber wichtigsten - Konzepte des bezahlten Online-Marketings zur Bewerbung Ihrer Praxis oder Einrichtung vor.

Was sind Google Ads?

Google Ads ist bezahlte Werbung, um in der Google-Suchmaschine und auf den mit Google verbundenen Websites in den Suchergebnissen zu erscheinen. Die Werbung kann in Form von Text, Grafiken oder Videos erfolgen, die in der Regel oben in den Google-Ergebnissen auftauchen (gekennzeichnet mit "Gesponsert").

Wie können Sie mit Ihrer Anzeige in den Suchergebnissen erscheinen?

In diesem Artikel erläutern wir zuerst die wichtigsten Schritte zur Erstellung von Google-Anzeigen. Anschließend gehen wir auf konkrete Beispiele und Details ein, um ein tieferes Verständnis für die Anzeigenerstellung zu vermitteln.

Als Erstes müssen Sie die Frage klären: Wohin sollen Patient:innen weitergeleitet werden, wenn diese auf Ihre Anzeige klicken? 

Wenn Sie bereits eine professionelle Website haben, großartig! Das könnte dann bereits Ihr Zielkanal sein. Wenn Sie noch keine Website haben, können Sie die Patient:innen zu Ihrem jameda-Profil oder sogar zu einem sozialen Netzwerk leiten.

Als nächstes müssen Sie relevante Schlüsselwörter, sogenannte Keywords, auswählen. Diese Keywords sind die Brücke zwischen dem, was Nutzer:innen im Netz suchen, und den Ergebnissen, die sie daraufhin auffinden. Bei der Suche nach bestimmten Keywords könnte Ihr potenzielles Publikum folglich auf Ihre Anzeige stoßen. Wenn der angepriesene Inhalt mit den Bedürfnissen der Suchenden übereinstimmt, werden diese sich zu Ihrer Website durchklicken. 

Die Kosten Ihrer Anzeige hängen von der von Ihnen gewählten Zahlungsstrategie ab. Hier sind einige Beispiele:

  • Bezahlung pro Klick - meist bekannt als ‘Cost per Click’
  • Bezahlung pro Webseitenaufruf, oder auch ‘Cost per Impression”
  • Spezifisch definierte Kosten nach vordefinierten Kriterien, sogenannte ‘Conversions’

Einer der Hauptvorteile von Google-Anzeigen ist die Möglichkeit, eine Werbebotschaft an Personen zu richten, die an einer bestimmten Behandlung, einem Termin oder einer Untersuchung interessiert sind. Sie beschleunigt die Anzahl der Buchungen und trägt auf sehr messbare Weise zur Steigerung Ihres Umsatzes bei.

Erstellung einer Google Ads-Kampagne

Jeder kann eine Google Ads-Kampagne einrichten. Die Erstellung eines Kontos ist kostenlos, und Google stellt ein spezielles Panel für die Verwaltung von Google Ads-Kampagnen zur Verfügung. Hier finden Sie den gesamten Prozess in einfachen Schritten erklärt:

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1. Definieren Sie Ihre Keywords

Zunächst müssen Sie die Keywords auswählen, für die Sie Ihre Anzeige schalten möchten, und dann den Anzeigeninhalt erstellen. 

2. Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Der nächste Schritt besteht darin, die beste Gruppe von Anzeigenempfängern zu definieren. D. h. die Personengruppen, die am wahrscheinlichsten die gewünschte Aktivität auf der Website ausführen (z. B. einen Anruf tätigen oder einen Termin buchen). 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Zielgruppe zu erstellen. Sie können Personen auswählen, die Ihre Website bereits besucht haben, die einer spezifischen Altersgruppe angehören und in einer bestimmten Stadt wohnen oder die spezifische Interessen oder Hobbys haben.

 👉 Beispiel für eine Zielgruppen-Definition:

Anhand des Beispiels des Sportorthopäden könnte seine Segmentierung wie folgt aussehen:

- Keywords: Definieren Sie spezifische Keywords im Zusammenhang mit Sportverletzungen, Behandlung und Genesung. Beispiele: "Spezialist für Sportverletzungen", "Behandlung von Sportverletzungen", "professionelle Hilfe bei Sportverletzungen".
- Standort: Zielen Sie auf bestimmte Orte ab, an denen Ihre Leistungen verfügbar sind oder an denen sich die Zielgruppe aufhält. Beispiele: Ihre Stadt und Städte im Umkreis von 25 km.
- Interessen und Verhaltensweisen: Richten Sie sich an Nutzer auf der Grundlage ihrer Interessen und Verhaltensweisen. Beispiele: Sportveranstaltungen, Sporttickets oder sportbezogene Inhalte.
Google sammelt diese Daten aus dem Surfverhalten der Nutzer.
- Negative Keywords: Schließen Sie nicht relevante Keywords aus, um sicherzustellen, dass Ihre Anzeigen nicht bei Nutzern erscheinen, die nach Begriffen suchen, die nichts mit Ihren Dienstleistungen zu tun haben. Wenn Sie sich zum Beispiel auf die Behandlung von Verletzungen spezialisiert haben, sind Begriffe wie "Sporternährung", "Sportpsychologie" oder "Sportausrüstung" möglicherweise nicht relevant.

3. Festlegen Ihres Budgets und Erstellung der Ads im System

Der letzte Schritt für Ihre Kampagne besteht darin, das Budget festzulegen. Hier sollten Sie ein Tages- oder Gesamtbudget für Ihre Ads sowie die Conversion-Kosten angeben. Als Conversion bezeichnet man die ausgewählte Aktion, die vom Anzeigempfänger erwartet wird (z.B. Klicken auf die Anzeige und Aufrufen der Website).

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Experten empfehlen, zu Beginn der Kampagne ein höheres Budget festzulegen, damit das System "lernen" kann, die Anzeige an den Stellen anzuzeigen, wo Ihre Zielgruppe am besten konvertiert. 

Wenn Google einer Person mehrmals hintereinander eine Anzeige anzeigt und diese Person nie darauf klickt, wird die Anzeige nach einer Weile nicht mehr erscheinen. Stattdessen wird das System die Anzeigen denjenigen Patient:innen anzuzeigen, die reagieren, z.B. indem Sie über den Ad einen Termin buchen.

Diese Phase ist wichtig, um zu verstehen, für welche Zielgruppe Ihre Ads am besten funktionieren. Dies ist die sogenannte "Lernphase" des Systems, die in der Regel etwa 2-3 Wochen dauert. Danach kann Ihr Budget wieder reduziert werden.

Es ist anfangs schwierig, die Kosten für Ads und vor allem für Erfolge richtig abzuschätzen. Denn die Gesamtkosten hängen davon ab, wie viele Keywords Sie angeben und wie hoch der Preis pro Klick für jedes dieser Keywords ist. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass Ihre Kampagne laufend optimiert werden muss und die Bearbeitung viel Zeit in Anspruch nimmt. Das bedeutet, dass Sie regelmäßig Keywords, die keine Klicks generieren, ausschließen und den Text Ihrer Anzeigen optimieren müssen. 

5 Tipps zur Nutzung von Google Ads

Wenn Sie eine Google Ads-Kampagne planen, müssen Sie sich in die Lage des Patienten bzw, der Patientin versetzen und einige Strategien in Betracht ziehen.

1. Wählen Sie Keywords, die Patient:innen selbst verwenden

Die Keywords sollten einen Bezug zu Ihrer Tätigkeit haben, aber an die Art und Weise angepasst sein, wie Ihre Patient:innen im Internet nach Informationen suchen. Versetzen Sie sich in die Denkweise Ihrer Patient:innen, verstehen Sie deren Wünsche und Vorstellungen und überlegen Sie, welche Begriffe Ihre Patient:innen vermutlich in die Suchmaschine eingeben.

Wie erfährt man, welche Suchbegriffe Patient:innen bei Google eingeben? Eine gute Möglichkeit ist, darauf zu achten, was neue Patientinnen und Patienten sagen, wenn sie in Ihrer Praxis oder Ihrer Einrichtung anrufen, um den ersten Termin zu buchen. Welche Begriffe verwenden Neupatient:innen, und wenn sie das Symptom oder Problem nennen, das sie gelöst haben möchten, welche sind die häufigsten genannten Wörter?

Sie können Ihren Patient:innen auch während des Besuchs gezielte Fragen stellen. Finden Sie heraus, was sie dazu veranlasst hat, nach Spezialist:innen aus Ihrem Fachgebiet zu suchen. Zuhören ist an diesem Punkt eine großartige Möglichkeit, um die richtigen Keywords herauszufinden. Einfach und sehr wirkungsvoll.

Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von Keyword-Tools wie z.B. dem Google Keyword Planner, Google Trend oder Semrush. Geben Sie Begriffe oder Sätze ein, die mit Ihren Behandlungen oder Leistungen in Zusammenhang stehen, und das Tool zeigt Ihnen empfohlene verwandte Wörter sowie deren Potenzial für die Suche an. Lernen Sie mehr über die durchschnittliche Anzahl der Personen, die nach einem bestimmten Wort suchen, wie die Konkurrenz sich darstellt und erhalten Sie Ideen zu anderen verwandten Wörtern, die Sie in Ihre Anzeige aufnehmen können.

In diesem Beispiel sehen wir Begriffe im Zusammenhang mit "Schwangerschaft erste Wochen" und Ideen für Keywords, je nach Umfang der Suchanfragen.

Denken Sie daran, dass viele Patient:innen möglicherweise keine Fachbegriffe verwenden. So ist es zum Beispiel möglich, dass Patient:innen Google fragen, "wie man Akne beseitigt", oder nach "Zahnspange" statt nach "Kieferorthopäde" suchen, weil sie mit diesem Stichwort nicht vertraut sind.

2. Richten Sie Ihre Ad-Strategie lokal aus

Wie wir bereits gesehen haben, spielt der Standort bei der Suche eine große Rolle.

Wenn sich Ihre gynäkologische Praxis in Frankfurt am Main befindet, ist es unwahrscheinlich, dass Patient:innen aus weit entfernten Städten in der Schweiz Ihre Dienste in Anspruch nehmen werden. Es ist klug, Ihre Anzeigen gezielt zu schalten oder Keywords zu wählen, die speziell auf Menschen in Frankfurt abzielen, wie "Gynäkologe Frankfurt".

3. Achten Sie auf den Inhalt Ihrer Ads

Für Textwerbung gelten bestimmte inhaltliche Beschränkungen, z. B. eine strenge Zeichenbegrenzung. Außerdem sollten Sie darauf achten, rechtliche Begrenzungen für die Werbung von medizinischen Inhalten einzuhalten.

Und ein wichtiger Ratschlag: Um die ethischen Grundsätze der Werbung einzuhalten, sollten Sie keine Slogans wie "das günstigste Angebot in der Stadt" oder "Sonderangebote" verwenden. Dennoch lohnt es sich, Ihre Anzeige in irgendeiner Weise von anderen gesponserten Links zu unterscheiden, indem Sie zum Beispiel die Möglichkeit hervorheben, online einen Termin zu vereinbaren.

4. Definieren Sie ein messbares Ziel

Wählen Sie die Seite bei der Erstellung Ihrer Kampagne aus, die die Nutzer nach einem Klick auf die Anzeige besuchen werden. Der Inhalt dieser Seite muss sich auf den Inhalt der Anzeige beziehen. Das heißt, dass die Seite die Keywords enthalten muss, die Sie für Ihre Anzeige ausgewählt haben. Das klingt offensichtlich, ist aber einer der wichtigsten Faktoren, die Google bei der Anzeige eines gesponserten Suchergebnisses berücksichtigt.

Stellen Sie außerdem sicher, dass Patient:innen auf dieser Seite die in der Anzeige beworbene Aktion durchführen können. Diese gewünschte Aktion ist in der Regel die, die über die Hauptschaltfläche auf der Seite zu erreichen ist und zu einer bestimmten Handlung auffordert, z.B.:

  • Online-Termin buchen
  • Nachricht senden
  • Frage stellen
  • Kontaktinformationen anzeigen

5. Messen Sie die Erfolge Ihrer Kampagne

Google liefert Ihnen eine intuitive Berichtsübersicht, in der Sie den Fortschritt Ihrer Kampagne genau verfolgen können: Sie erhalten eine Übersicht über die Anzahl der Aufrufe Ihrer Anzeige, die Anzahl der Klicks (oder andere Arten von Conversions) und die Kosten.

Bei der Analyse Ihrer Kampagnenergebnisse lohnt es sich, Keywords, die keine Ergebnisse bringen, aber Kosten verursachen, nicht mehr weiter zu verwenden und verschiedene Anzeigentexte und unterschiedliche Klickraten zu testen. 

 👉 Beispiel zur Optimierung von Kampagnen: 

Sie sind Orthopäde und werten den Erfolg Ihrer Kampagne aus. Sie stellen fest, dass das Thema "Sportmedizin" zwar viele Aufrufe erhält, aber nur wenige Menschen die von Ihnen erwarteten Handlungen tätigen. 

Es könnte klug sein, nicht mehr "Sportmedizin" zu verwenden, sondern etwas Spezifisches wie "Orthopädischer Sportarzt". Auch wenn spezifische Keywords vielleicht nicht so viele Aufrufe erhalten, können sie die richtige Zielgruppe effektiver erreichen.

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Vergessen Sie nicht, die von Ihnen vorgenommenen Änderungen zu dokumentieren und Ihre Ergebnisse nachzuverfolgen. Wenn Sie Ihre Ergebnisse aufzeichnen, können Sie sich leicht daran erinnern, was genau in einem bestimmten Zeitraum geändert wurde. So können Sie auch die Kosten der Kampagne mit den erzielten Ergebnissen abgleichen.

Eine gut geplante und optimierte Kampagne kann sehr ertragreich sein und Ihrer Praxis oder Einrichtung zu mehr Umsatz verhelfen. Auch wir bei jameda, mit einer hervorragenden organischen Positionierung bei Google, investieren in Anzeigen, um den Traffic auf unsere Plattform zu optimieren.

In der folgenden Lektion: Steigern Sie Ihre Online-Sichtbarkeit mit dem kostenlosen Basisprofil von jameda